Zusammenbau
Das große Teilepuzzle

Anfang März hatte ich soweit alle Teile zurück und endlich konnte ich mit dem große Teilepuzzle loslegen. Der Zusammenbau des Rahmengrundgerüstes ging schneller als ich dachte. Teile wie Kettenkasten, Krümmer, Kettenschläuche und diverse Kleinteile wurden alle neu gekauft.

Der frisch gepulverte Rahmen


Mit frisch eingespeichten Rädern

An dem frisch gepulverten Rahmen mussten erst alle Gewinde nachgeschnitten werden, da sich trotz abdecken einige Gewinde zugesetzt hatten. Der Rahmen bekam gekapselte und somit wartungsfreie Lenkkopflager die man im Gegensatz zu den originalen Lagern nicht pflegen muss. Die Telegabel war noch in sehr gutem Zustand. Ich habe nur die Tauchrohre matt lackiert und die Wellendichtringe der Gabel ausgetauscht. Zu diesem Zeitpunkt war es sehr schwer die Gummis für die Scheinwerferhalterung zu bekommen, ich hatte Glück und habe noch ein paar Originale erstanden.

Das Grundgerüst steht Der Motor ist eingebaut

Die Felgen habe ich polieren und neu einspeichen lassen. Heute würde ich statt den Chromstahlspeichen lieber Edelstahl nehmen. Die Edelstahlspeichen sind wesentlich pflegeleichter und trotz einiger bedenken sind sie genau so robust wie ihr pendant aus Stahl. Die Nabenabdeckung und die Bremsankerplatte habe ich mit einem Polierset von Louis auf hochglanz gebracht. Da mir der Neckermann Exportschriftzug der TS 250/1 gefiel, ließ ich ihn direkt auf dem Ansauggeräuschdämpfer und dem Batteriefach aufkleben und vom Lackierer mit Klarlack schützen.

Verkabelung der Elektrik

Nachdem der Motor eingebaut war konnte ich mich endlich an die Verkabelung machen. Mit dem Einbau der Wartungsfreien elektronischen Zündanlage von MZ-B verbannte ich die marode und anfällige 6V Anlage durch eine Leistungsstarke 12V Lichtmaschine. Diese Investition kann ich nur jedem nahelegen, bis Heute (2012) läuft die Anlage ohne Probleme und hat auf ihren 30.000 Km nie Probleme gemacht. Nachdem die Elektrik nach einer Weile funktionierte fehlten nur noch Tank und Sitzbank. Leider gab es damals noch nicht die Möglichkeit einen Edelstahlauspuff bauen zu lassen, doch der MZ-B Auspuff ist bisher rostfrei.

Die TS nach der Restauration Die TS nach der Restauration
Die TS nach der Restauration

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Die TS nach der Restauration

Ich denke das Ergebnis spricht für sich. Die TS begleitete mich auf viele Reisen in alle möglichen Länder wie z. B. Österreich, Bulgarien, Serbien, Italien, Griechenland, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Tschechien usw.

Im nächsten Beitrag findet Ihr einen Kurzbericht über den Umbau auf die Scheibenbremse und Niederquerschnittsreifen.

Scheibenbremsumbau

Inspiriert von Stevens Scheibenbremsumbau der ES 250/2 und der immer schlechter werdenden Bremsleistung meiner Trommelbremse entschloss ich mich die TS mit einer Bremsscheibe auszurüsten. Zunächst mussten aber einige Probleme geklärt werden. Der Hauptbremszylinder am Lenker wie bei den ETZ Modelle kam für mich aus zwei Gründen nicht in Frage, der Flachlenker war zu schmal, so dass der HBZ immer an den Tank stoßen würde und außerdem würde er die ganze klassische Optik des Fahrzeugs "zerstören".

Es ist knapp aber passt

Nachdem der ATE Hauptbremszylinder besorgt war musste ich mir Gedanken machen, wo ich ihn am besten unterbringe. Meine erste Überlegung ihn wie bei den BMW Modellen direkt unter dem Tank zu verstecken lösten sich schnell auf, leider war nicht genug Platz vorhanden. Die letzte Option war ihn in der Lampe zu verstecken, aufgrund der Form ist das aber wesentlich schwieriger als bei der ES. Ich habe mir zwei Halter aus Edelstahl gebaut und zurechtgebogen. Der HBZ hat jetzt bequem Platz in dem Lampengehäuse.

Der Hauptbremszylinder und die Kabel

Wie unschwer zu erkennen ist geht es alles sehr knapp zu, die Kabel mussten sorgfältig verlegt und teilweise gekürzt werden, so dass sie in keinem Fall an dem Hebel des HBZ hängen bleiben oder eingeklemmt werden. Die Länge der Bremsleitung habe ich mit einem alten Stromkabel ermittelt und orderte eine Stahlflexleitung bei Spiegler.

frisch eingespeichtes Vorderrad

Bis die Bremsleitung da war konnte ich mich dem neuen Vorderrad widmen. Die Nabe wurde an der Außenseite abgeschliffen und poliert und mit neuen Edelstahlspeichen in die breitere Vordrradfelge eingespeicht.

Das neue Vorderrad

Bevor das Vorderrad zum zentrieren ging musste ich noch ausmessen um wieviel mm die Felge außermittig eingespeicht werden musste. Nach 1-2 Nachbesserungen lief das Vorderrad dann endlich mittig. Die Stahlflexleitung war endlich gekommen und ich konnte den Rest komplettieren. Zum Schluss fehlte der Bowdenzug um die originale Bremsarmatur mit dem Hauptbremszylinder zu verbinden, da ich mittlerweile schon geübt war ging das löten des Zuges sehr gut.

Es darf gebremst werden

BT45 der Klebstoff für die Straße

Abschließend zog ich den BT 45 Niederquerschnittsreifen auf die neue Felge und drehte die erste Proberunde. Zwischen der Scheibenbremse und der Trommelbremse liegen Welten, da fragt man sich wie man bisher ohne ausgekommen war. Auf den Fotos fehlt noch der Tarozzi Gabelstabilisator der dem Umbau noch das i-Tüpfelchen gibt.

Guten Mutes machte ich mich nun auf um diese Verbesserung der Bremsanlage in meine Fahrzeugpapiere eintragen zu lassen. Nachdem ich verzweifelt alle örtlichen Dekra Prüfer abgeklappert hatte und mit Aussagen wie "Das gabs so nicht, dass tragen wir nicht ein" oder "Das kann ich nicht eintragen, rüsten Sie auf Trommelbremse zurück" abgefertigt wurde versuchte ich mein Glück überregional. Hier sah das Verständnis der "Sachverständigen" für diesen Umbau ähnlich aus. Einer wollte die Anlage einen kompletten Tag auf der Rennstrecke testen. Zum Schluss habe ich einen Prüfer gefunden der mir die Scheibenbremse eingetragen hat. Im Nachhinein muss ich sagen, dass dieser Umbau wesentlich weniger Nerven gekostet hat als das Eintragen durch die nicht sehr gesprächsbereiten Prüfer in Grün.