Baujahr: | 1968 |
Im Besitz seit: | 2013 |
Restauration: | Technik: 2014 Zylinder: 2016 |
Daten: | Hubraum: 190 cm³ Leistung: 14,7 PS bei 5250 1/min Leergewicht: 156 kg Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h |
Besonderheiten: |
Zylinder im "allerletzten" Übermaß |
Story:
Im Sommer 2013 überließ uns ein ehemaliger Vennbahn-Kollege diese HuFüSi (175er MZ) im Originalzustand - an dieser Stelle nochmal ein herzliches Danke an Fritz . Die Bestandsaufnahme, nachdem wir die Maschine abgeholt hatten, zeigte, dass der Originallack bis auf einige Schrammen und etwas Altersbleiche noch halbwegs gut erhalten war, technisch aber einige Sachen zu tun sein würden: Wie üblich war die Elektrik komplett Marode und auch der Motor zeigte etwas Rost am Pleuellager.
Entsprechend des Zustands wollten wir uns daher diesmal auf die Restauration der technischen Seite beschränken, und auf dieser auch so weit wie möglich den Originalzustand erhalten, sprich 175 Kubik und 4-Gang-Getriebe, um die legendäre Laufruhe der kleinen großen MZen einmal selbst erfahren zu können. Der Motor wurde also frisch gelagert, die Kurbelwelle überholt, der Zylinder jedoch nur gehont und der Kolben bei der Firma Kexel mit temper-flon (Beschichtung auf Teflon-Basis) beschichtet, um das ideale Laufspiel wiederherzustellen, da keine originalen Übermaßkolben mehr zu bekommen waren. Außerdem wurden neue Westkolbenringe und ein neuwertiges Getriebe, dass nur kurz im Motor der 275er ES seinen Dienst tat eingebaut. Schließlich bauten wir im Zuge der Fahrwerkswartung gleich auf die bewährten Iglidur-Schwingenlager um und integrierten einen elektronischen Lichtmaschinenregler von Vape in den neuen Kabelbaum...
Im März 2015 war die Maschine dann fertig für den TÜV, der sogar ohne Murren ein kleines Kennzeichen absegnete, und die Zulassung konnte noch vor dem langen Osterwochenende erfolgen. An diesem Begann dann bereits die Einfahrphase bei eisigen Temperaturen und mit häufigen Fotopausen ;-)
Da sich leider die Kolbenbeschichtung schon nach 1000km wieder in wohlgefallen aufgelöst hatte und dann während der Überführung nach Frankreich Spritmangel durch, durch Tankrucksack verschlossene Tankbelüftung, einen gehörigen Klemmer verursacht hatte, wurde für die Saison 2016 die Laufgarnitur erneut überholt. Im Sinne des Fahrzeugmottos und Einsatzorts, wurde von der Firma Wahl Spezialkolben ein neuer Kolben aus einem Mahle-Schmiederohling angefertigt, da keine Originalkolben mehr zu bekommen sind. Und wenn man sich schon seinen eigenen Kolben bauen lässt, was liegt dann näher, als etwas mit den Toeranzen zu spielen?! Also wurde am Ende minimal über das letzte Übermaß gebohrt, so dass nunmehr 190ccm in der 175er für Power sorgen. Die Einfahrzeit konnte inzwischen ebenfalls problemlos im Vercors absolviert werden. Trotz der gestiegenen Leistungswerte (siehe Diagramm unten) wurde zu Gunsten der Fahrbarkeit zusätzlich ein 16er Ritzel (statt 17) eingebaut. So ausgerüstet räubert die HuNü nun richtig gut durch die engen und steilen Straßen des Vercors!
Impressionen:
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |