MZ ES 250/2 Trophy-Spocht Spritmonitor.de ES 250/2 Trophy-Spocht in Luxemburg

Baujahr: 1971
Im Besitz seit: 2007
Restauration: Optisch: 2010
Motor: 2008
Daten: Hubraum: 243 cm³
Leistung: 19 PS bei 5200 1/min
Leergewicht: 156 kg
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Besonderheiten: 5-Gang Motor von MZ TS 250/1
30er BING-Vergaser 84/30/110A
Scheibenbremse mit Original-Armaturen
NQ Reifen vorn    100/90 - 16
NQ Reifen hinten 110/90 - 16
wartungsfreie Schwingenlagerung
VAPE Zündung und Lichtmaschine
H4-Scheinwerfer
elektronischer Tachometer (in Vorbereitung)

Story:

Alles fing mit einem verregneten Motorradtreffen im tiefsten Hessen an. Als ich mit Steven eine kleinere Ausfahrt zwischen den Wolkenbrüchen machte, beschlossen wir die Motorräder zu tauschen und ich fuhr das erste Mal ES 250/2. Da ich bisher nur TS und ETZ Modelle von MZ gefahren bin, war das Vollschwingenfahrwerk für mich komplett neu, ungewohnt und faszinierend zugleich.

Ich war erstaunt wie gut sich die ES fahren ließ; die Bezeichnung "Sänfte auf Rädern" bekam sie nicht ohne Grund. Es war einfach erstaunlich was das Fahrwerk alles wegsteckte, man gleitet nur so über die Straße, oder sollte ich besser sagen man flog. Durch die niedrige Sitzpostion und den Flachlenker war es zunächst ein sehr gewöhnungsbedürftiges Motorrad. Der Motor hörte sich trotz der Ähnlichkeit zu den 250er TS Motoren komplett anders an. Das Röhren des Ansauggeräusches sorgte für ein dickes Grinsen im Gesicht. Dadurch ließ sich das hakelige 4-Ganggetriebe auch verschmerzen, dass sehr ungewohnt war wenn man noch nie mit der ES gefahren ist.

Es sollte noch einige Zeit vergehen bis ich bei einem größeren Internetauktionshaus eine ES ganz in der Nähe fand. Sie war vom Besitzer, der sie damals neu kaufte, nach der Wende in einer Garage abgestellt worden. Es waren alle Gespannanschlussteile bis auf den vorderen Anschluss vorhanden, so dass ich das Motorrad zu einem fairen Preis ersteigerte. Nach vielen durchschraubten Wintertagen, konnte ich das Motorrad im Frühjahr endlich zulassen und meine ersten Runden drehen. Ich war nach wie vor von dem Fahrwerk begeistert. Über die Optik lässt sich sicherlich streiten, man könnte jedoch sagen das bei diesem hässlichen Entlein die inneren Werte zählen. Da der Motor immer mehr Probleme bereitete und nur noch max. 75 km/h schaffte musste ich ihn überholen.

Da Steven kurz vorher seine ES schon auf den 5-Gang Motor der TS umgebaut hatte, beschloss ich das hakelige 4 Gang Getriebe loszuwerden und den gleichen Umbau zu machen. Stevens Dad schweißte mir ein 5 Gang Gehäuse zurecht. Die Details könnt Ihr auf Stevens ES 250/2 Seite nachlesen. Mit dem neuen Motor kam ein ganz anderer Fahrkomfort, keine knarzenden Gänge mehr, die nicht reingehen oder einfach rausspringen wollten.

Seit geraumer Zeit machte die vordere Bremse, durch einen nicht mehr 100%ig runden Bremsring, immer mehr Probleme. Bei jeder Betätigung begann die Bremse extrem zu ruckeln, so dass Fahrer und Maschine durchgeschüttelt wurden. Steven hatte seine ES schon auf die Scheibenbremse umgebaut, also besuchte ich ihn und wir bauten meine ES auch zu einer echten Trophy-Spocht um! Ähnlich wie Stevens Spocht Logo auf dem Tank ziert es ab jetzt beide Seitendeckel und fällt kaum auf im Vergleich zum Original Logo. Bevor ich die Bremse umbaute wurde die Maschine noch optisch restauriert, da die ausgeblichene Farbe einfach nicht mehr schön aussah.

Ein paar "Kleinigkeiten" und Probleme müssen noch behoben werden, aber alles in allem ist es die perfekte ES 250/2. Ich denke wenn die Ingenieure früher aus den Vollen hätten schöpfen können, wäre das Motorrad genau so gebaut worden.

Impressionen:

ES 250/2 nach dem Kauf ES 250/2 die erste Tour
ES 250/2 nach der Restauration Die Trophy schläft selbst nach Sonnenuntergang nicht!
Die Spocht mitten in der Einöde Die ES im Sonnenuntergang