Der fromme Weg - 27. Juni

Unsere Route am 27.06.13  Kurvenstraße im Gorges L'Asco
Haut Asco
Auf dem Weg durch die Gorges L'Asco
Glasklares Badewasser

Für den heutigen Tag hatten wir uns einige Ziele auf der Landkarte gesteckt, die nun erkundet werden wollten. Gleich zu Beginn fuhren durch die Gorges de L'Asco zum Haut-Asco mit 1450 Metern Höhe. Der Weg dahin war zwar nur eine Sackgasse was uns aber fast allen klar war ;-) Die Straße schlängelte sich durch eine Schlucht die zusätzlich von einem kleinen Flüsschen begleitet wurde.

Als wir schließlich am Haut-Asco ankamen schossen wir einige Fotos und bestaunten in der Ferne den größten Berg Korsikas, den Monte Cinto mit 2707 Metern Höhe.

Römerbrücke - Pont genois dasco Einer von vielen Fotostops

Abseits der Straße gab es viele Badegumpen, die von wenigen Touristen genutzt wurden. Leider hatten wir keine Badesachen dabei sonst hätten wir von der antiken Römerbrücke einen Sprung in das Wasser wagen können.

Nach einigen Schnappschüssen machten wir uns wieder auf den Weg, da es in der prallen Sonne um die Mittagszeit sehr schnell warm wurde. Nach dem tanken fuhr ich mit Steven alleine weiter, weil Tobias zurück nach Corte fahren wollte.

Steinbrücke ponte de molindina
Ein Blick in die Weite
Col de prato Auf dem Weg nach Orezza
Die Ruine von Orezza Erstaunlich wie gut die Inschriften erhalten sind
Achtung dunkle tiefe Löcher - Katakomben der Kirche  Ruine von Orezza
Ein Schweinchen kommt selten allein Marc kämpft sich zwischen die Schweinchen
Zugewucherte Kabelle am Straßenrand

Unser nächster Punkt war die Ruine des Franziskanerklosters Orezza. Unterwegs sahen wir zahlreiche kleine Schweinchen und ein paar Kühe die auf Korsika wild gehalten werden. Wir hatten keine Probleme mit plötzlich über die Straße rennenden Tierden, jedoch sollte man seinen Fahrstil entsprechend anpassen, nach jeder Kurve könnte ein Schwein, eine Kuh oder ein Pferd stehen. Die Nahrungsendprodukte sollte man dabei auch nicht unterschätzen.

In der Nähe von Piedicroce fanden wir die Ruine von Orezza. Das Gelände war zwar umzäunt aber wir fanden ein kleines Schlupfloch im Zaun. Das Gelände ist offiziell wegen Minengefahr gesperrt. Wir mussten natürlich auf die teilweise freiliegenden Katakomben aufpassen, da es dort einige Meter in die Tiefe ging. Seit 2011 versucht man die Ruine zu erhalten und irgendwann für Touristen zugänglich zu machen.

In dieser Kirche trafen sich einst Pascal Paoli und Napoleon Bonaparte um Ihren Feldzug gegen Sardinien auszutüfteln, selbst die Französische Nationalversammlung tagte dort bereits. Für die Zerstörung der Kirche gibt es 2 verschiedene Theorien: Die italienischen Besatzer nutzten das ehemalige Franziskaner-Kloster als Muniditionsdepot. Eine Einheit der deutschen Wehrmacht die seit etwa August 1943 in Rapaggio, 1 km unterhalb von Piedicroce, nahe der Mineralwasserfabrik Orezza lag, verlangte Anfang September, nach dem Waffenstillstand und Kriegsaustritt Italiens, die Übergabe der Waffen und Munition. Diese weigerten sich und sprengten die Munition. Dabei wurde das Kloster vollständig zerstört. Einer anderen Version zufolge wurde das Kloster durch die Deutschen in die Luft gesprengt.

Panoramaausblick auf dem Weg nach Murato
Wasserfall am Cascade de L'Ucelluline Tunnel durch die Cascade de L'Ucelluline
Steinbrücke auf dem Weg nach San Michele Entspannte Kuh am Wegesrand
BMW R 68  aus den 50ern

Da wir noch nicht genug von Kirchen hatten fuhren wir zu einer weiteren Kuriosität in der Nähe von Murato, die Kirche San Michele. Auf dem Weg dahin fuhren wir durch einen langen von Hand in den Fels geschlagenen Tunnel bei der Cascade de L'Ucelluline, einem sehr hohen Wasserfall. In diesen Tunneln fühlten sich einige seltene Vogelarten und Fledermäuse scheinbar ganz wohl. Das würde auch die zahlreichen Touristen dort erklären.

Einige Kühe und Schweine später fanden wir diese alte BMW am Straßenrand. Wir konnten uns nicht beantworten ob sie noch täglich in Betrieb ist oder schon seit Jahrzehnten dort rumsteht. Bei diesem Zustand könnte beides wahrscheinlich sein. Bei unserem nächsten Korsikabesuch wissen wir mehr!

San Michele Eingang zu San Michele
Die schlichte Einrichtung von San Michele

Als wir in Murato ankamen und die Kirche San Michele das erste mal direkt erblickten, fiel uns gleich auf das die Steine smaragdgrün schimmerten und nicht schwarz wie auf den vielen Abbildungen.

Die romanische Kirche aus dem Jahre 1280 n. Chr. ist eine der gepflegtesten und meistbesuchtesten christlichen Bauwerke der Insel. Drin sah es sehr schlicht aus, schnöden Mammon suchte man vergeblich, ein kleiner Altar und einfache Holzbänke reichten damals aus.

Auf dem Rückweg konnten wir noch ein schönes Foto von einer der vielen Eiffelbrücken erhaschen. Mit diesen neuen Eindrücken fuhren wir zu unserem "Basiscamp" wo auch schon Tobias auf uns wartete.

Rückweg Richtung Corte
Eisenbahnbrücke entworfen durch Herrn Eiffel