Filitosa - 01. Juli

Tagestour am 01.07.2013
Heute hatten wir uns vorgenommen, eine bekannte Sehenswürdigkeit anzusehen, die ältesten Zeugnisse menschlicher Besiedlung in Filitosa. Auf dem Hinweg sind wir über unsere Hausstrecke zum Col de Bavella gefahren. Der Weg dorthin war trotz der vielen Male ein Genuss, die Straße schlängelte sich entlang des Flusses durch das malerische Tal. Falls man eine Canyoning- oder Kajaktour machen möchte, fand man hier reichlich Anbieter hinter jeder Kurve.
Unterwegs auf der D268
Badegumpe auf dem Weg zum Col de Bavella
Kurven mit Ökoleitplanke Crête de Ferriate
Auf dem Weg zum Col de Bavella
Korsische Schwarzkiefer

Nachdem wir einige Felsformationen wie die Crête de Ferriate liegen lassen haben, fanden wir diese schöne Korsische Schwarzkiefer. Wir hatten zwar schon einige entlang der Strecke gesehen, diese war aufgrund Ihrer Form natürlich ein Foto wert. Hoffen wir das der Baum dem Schmarotzer noch lange Stand hält.

In der Nähe vom Col de Tana rollten wir in ein Tal ein, dass vor kurzem durch einen Waldbrand komplett gerodet wurde. Selbst die Strommasten waren verrostet, weil der Lack durch das Feuer komplett abgebrannt wurde. Ein bizarrer aber auch faszinierender Ausblick. Wir hielten an einer Stelle an und schossen einige Fotos von unseren Kühen, durch die leicht rötlich schimmernden Gesteinsformationen gab es einen sehr schönen Kontrast.

col de la tana
col de la tana
Rampenkuh vor der Linse Rampenkuh vor der Linse
Langsam zerbröselnde Straße

Wir passierten den Col de Bellevalle und ließen Ajaccio rechts liegen, die letzten paar Kilometer schlängelten wir uns der Küste entlang bis wir Filitosa erreichten.

Meeresblick
Marc vs. Steinfigur

Mittlerweile war es Mittags unerträglich heiß geworden, eigentlich der ungünstigste Zeitpunkt für eine Besichtigung in Motorradklamotten. Da mussten wir jetzt durch, die Jacken und Helme konnten wir zum Glück abgeben. Mit Wasserflasche und Fotoapparat machten wir uns auf die Jagd nach den Überbleibseln der Jungsteinzeit.

Die Insel ist seit ca. 8000 Jahren bewohnt, die ältesten Steinskulpturen lassen sich somit  auf 6000 Jahre vor Christi Geburt datieren. Viele der Steinskulpturen sind im Laufe der Zeit zerstört oder als Baumaterial eingesetzt worden.

Einige gut erhaltene Exemplare sind in Filitosa ausgestellt, wobei ein Großteil aus Megalithkultur (3500 - 1600 v. Chr.) oder Torreanischen Zeit (1600 - 800 v. Chr.) stammt. An den einzelnen Skulpturen konnte man sehr gut die Weiterentwicklungen beobachten, die ersten Ausführungen hatte nur schemenhafte Gesichter, bei den letzten Modellen kann man eine Kopfform sowie Arme und Gliedmaßen erkennen.

Filitosa Steinfiguren
Filitosa Hügel  Steven lässt die Muckis spielen
Wer diente als Vorlage?

Die Ausstellung lag auf einem Olivenhain und führte den Besucher auf einem Rundweg durch die Fundstätte. An dieser Stelle fanden die damaligen Bewohner alles was zum Leben notwendig war, fruchtbarer Boden, mildes Klima und einen naheliegenden Bach. Von weitem sah der Hügel ein wenig wie das Auenland aus. Ziemlich fertig von der Hitze machten wir uns langsam auf den Rückweg in der Hoffnung vom Fahrtwind etwas Kühlung zu bekommen.

Kirche von Zonza Ab Sartene fuhren wir die D268 entlang bis wir in Zonza entschieden noch einen kleinen Umweg zu fahren der uns an Porto Veccio verbeiführte. Mitten in den Bergen konnten wir in der Abendsonne noch ein schönes Panorama vom Lac de l'Ospedale schießen. Kurz vor Porto Veccio ließen wir den Col di Punticella hinter uns und fuhren den Rest der Küstenstraße bis zu unserem Campingplatz nach Solenzara.
Lac de l'Ospedale
Klarer Sternenhimmel bei Solenzara Nach dem Abendessen konnte Steven noch ein schönes Foto von dem Sternenhimmel schießen, ein gelungener Abschluss dieses Tages.

Pointe de la Parata - 04. Juli

Tagestour vom 04.07.2013
Heute stand unser letzer richtiger Tag auf Korsika an, dazu wechselten wir vom Campingplatz  im Osten der Insel in die Haupstadt Ajaccio. Auf dem Weg dahin machten wir für unsere Verhältnisse sehr wenige Bilder, da wir die letzten paar Kilometer auf der Ile de Beauté genießen wollten. Bevor wir uns in der Haupstadt niederließen fuhren wir zum westlichsten Punkt Korsikas dem Pointe de la Parata. In der Ferne kann man den Genueserturm aus dem Jahre 1608 sehr deutlich erkennen. Leider konnte man von diesem Punkt aus nicht sehr viel von den kleinen Inseln erkennen, dafür wurden wir am nächsten Tag mit einer besseren Aussicht auf der Fähre entlohnt.
Point de la Parata

Heimfahrt Elsass - Leipzig - 07. Juli

Heute lagen noch ca. 700km vor mir bis ich meine Heimat Leipzig wieder erreichen sollte. Nach einer recht kurzen Nacht standen wir mit dem Gedanken auf, dass dies die (vorerst) letzte Nacht im Zelt war. Ich entschloss mich ähnlich wie Steven, nicht die komplette Strecke Landstraße sondern einen Teil Autobahn zu fahren. Die ersten 100km fuhr ich bis Freiburg im Breisgau, kaum auf deutscher Strecke angekommen, bemerkte ich das wippen der Gabel bei 60-80 km/h. Der abgefahrene BT45 in Kombination mit einer schlaglochfreien Deutschen Straße ließ dieses Aufschaukeln zu. Ein Grund mehr sich gleich auf die Autobahn zu schwingen, um ein paar Kilometer zu schrubben.

In der Nähe vom Rennsteig verließ ich die Autobahn um noch ein paar gute Kurven des Thüringer Waldes unter die Räder zu nehmen. Die nächsten 200km bin ich entspannt auf der Landstraße unterwegs und ließ die Landschaft des Rennsteigs und des Thüringer Waldes nur so vorbeirauschen.

Mitten im Thüringer Wald  Einsame Landstraßen
 Thüringer Wald

Nachdem die Landschaft deutlich flacher und weniger kurvig wurde beschloss ich die letzten paar Kilometer über die Autobahn zu fahren. Am frühen Abend traf ich in Leipzig ein und ließ die vielen Eindrücke dieser Reise noch ein wenig auf mich wirken.

Obwohl ich vorher schon einiges über Korsika wusste, hätte ich mir die Insel nicht so schön und vor allem kurvig vorgestellt. Steven und ich waren wieder einmal begeistert wie wunderbar die über 40 Jahre alte Technik unserer Gummikühe funktionierte. Dies wird nicht unser letzter Besuch auf Korsika gewesen sein.