Mopedfreizeit
Neueste Beiträge
- Geschrieben von Richard
Tag 6, 02.06.2011: Oban - Camusdarach
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Anfangs war das Wetter noch eher mau, besserte sich aber stetig, bis am Abend dann blauer Himmel vorherrschte. Folgendes Video entstand kurz hinter Connel, als ich, statt der am Anfang zu sehenden, wenigen Meter langen Brücke, eine kleine Straße rund um eine Ecke des Loch Creran benutzte, an den Ortschaften South Creagan und Creagan vorbei: | |
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Ich fuhr weiter gen Norden, bis ich zur Fähre bei Corran kam, dort setzte ich auf eine Halbinsel über, um nicht durch Fort William fahren zu müssen und auch die kleinen Straßen auf der Halbinsel genießen zu können. Auf diesen erreichte ich den Point of Ardnamurchan, der gerne als der westlichste Punkt des britischen Festlandes bezeichnet wird (aber es wohl nicht ganz ist, denn die Landzunge "Corrachadh Mòr" etwas weiter südlich ragt noch ein paar Meter weiter in den Ozean, allerdings führt dort keine Straße hin). | |
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Von dort aus ging es wieder ein Stück Richtung Osten, um dann nach Norden Richtung Mallaig abzubiegen. Bei Arissaig biegt eine kleine Straße von der A7830 ab, die dann der Küstenlinie folgt. Falls man dort unterwegs ist, unbedingt auf die B8008 abbiegen, es lohnt sich wirklich! Ein paar Meilen Straße, die es aber in sich haben. Wie sehr, durfte ich am nächsten Tag feststellen, aber davon später mehr. | |
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Diese Straße fuhr ich dann bis zum Ende und erreichte noch den Loch Morar, wo ich einen Platz zum Wildzelten suchte, aber leider nichts fand. Da ich an der B8008 zwei Campingplätze fand, fuhr ich wieder ein Stück zurück, um auf einem davon zu nächtigen. Der Platz an sich war ok, allerdings voller Midges. Als ich eine Stelle fand, die so halbwegs Midges-frei zu sein schien, fing ich an, das Gerödel vom Mopped zu packen. Daraufhin entschlossen sich nahezu gleichzeitig die beiden Schrecken der Zeltplätze, Midges und kleine, lärmende Kinder, aus ihren Löchern zu kriechen und mir auf den Nerv zu gehen. Ich beschloß, die Wahl der Zeltplatz-Ecke nochmal zu überdenken und suchte mir eine ruhigere Ecke aus. Beim Zusammenpacken nutzte die ES eine kleine Unaufmerksamkeit meinerseits, um vom Seitenständer nach rechts zu kippen. Mein Versuch, das vollbepackte Trum aufzuhalten, schlug fehl und der rechte Blinker war ab. Das erste Opfer meiner kleinen Pechsträhne. Mein Mißgeschick blieb nicht unbemerkt und mir bot jemand an, beim Aufheben der Karre zu helfen, was sich als schwierig gestaltete, da der Gasgriff nun lose war. Als ich am rechten Lenkerende zugreifen wollte, fiel der Griff ganz ab und ich packte in den fettigen Schmodder darunter und schob die ES in die ruhigere Ecke. Bei der Aktion ging noch meine Brille verloren, die sich ums Verrecken nicht mehr finden ließ und erst beim endgültigen Abrödeln zwischen Zelt und Koffer zum Vorschein kam, wo sie wohl beim Umkippen hingefallen war. Nach dem Aufbau des Zeltes tauschte ich die beiden Blinker (um den Gasgriff wieder zu befestigen) und konnte so auch den linken Blinker mit Kabelbindern wieder so halbwegs fest am Lenker befestigen. Während des schönen Sonnenuntergangs plante ich die weitere Route und konnte dann schlafen gehen. |
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Gefahrene Route |
- Geschrieben von Richard
Tag 7, 03.06.2011: Oban - Portree
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Die Sonne schien und da ich eine möglichst frühe Fähre von Mallaig auf die Isle of Skye erwischen wollte, beeilte ich mich mit dem Zeltabbau und fuhr früh los. In der vorletzten Kurve vor der A830 passierte es dann: Bei relativ geringer Geschwindigkeit (50-60km/h) und mittlerer Schräglage rutschte plötzlich das Vorderrad kurz weg. Das Rad bekam wieder Grip, dabei verringerte sich die Schräglage der MZ. Ich nutzte die Gelegenheit, um noch voll in die Bremsen zu packen und so die Fahrt rauszunehmen. Dabei verringerte sich die Schräglage weiter und ich fuhr Richtung Straßenrand. Beinahe hätte ich die Kurve noch geschafft, aber das Vorderrad verließ die Straße und sackte sofort in dem weichen Boden ein, woraufhin der Sturz unausweichlich war. Während die Emme einschlug, verließ ich gezwungermaßen meinen Sitzplatz und näherte mich ballistisch mit nach vorne ausgestrecken Armen dem Boden. Nach dem ziemlich herben Einschlag rutschte ich noch einige Meter bergab, verlor dabei das Visier und baute die Fahrt mit Händen, Helm und Brust ab. Nachdem ich zur Ruhe gekommen war, stand ich auf und spürte direkt, dass mit den Fingern der rechten Hand was nicht in Ordnung war. Sonst schien aber noch alles an mir dran zu sein und ich schaute nach der MZ. Diese sah zwar fürchterlich aus, hatte aber, trotz des Einschlags, scheinbar nicht allzuviel abbekommen, was vielleicht auch daran lag, dass sie, im Gegensatz zu mir, das weiche Erdreich als Bremse benutzte und nicht den harten Asphalt. Das völlig verbogene Schutzblech zog ich direkt wieder grob in Form, nur der verdrehte Lenker machte mir Sorgen. Als ich dort am rödeln war, kam jemand in einem Auto vorbei und half mir ohne zu zögern, die ES aufzurichten und an eine Stelle zu schieben, wo ich Platz hatte. Er fragte mich, ob mit mir alles ok sei. Da meine Finger zwar schmerzten, aber keinen wirklich kaputten Eindruck machten, winkte ich ab, woraufhin er erstmal seine Tochter in die Schule brachte. Ein paar Minuten später tauchte er ohne Tochter wieder auf und fragte nochmals, ob alles klar wäre. In der Zwischenzeit hatte ich grob alles gecheckt und auch den Lenker nach Lösen der Klemmung wieder an die korrekte Position gebracht. Da ich der Meinung war, dass ich so zumindest erstmal weiterfahren könnte, dankte ich ihm nochmals und er fuhr weiter. Während ich danach den Rest des Moppeds und meiner selbst wieder in Form brachte, kamen noch ein paar Spaziergänger vorbei und fragten, ob ich Hilfe bräuchte. Seitdem besteht für mich kein Zweifel mehr: Die Schotten sind eindeutig ein hilfsbereites Volk. Beim Warten auf die Fähre (ich hätte beinahe doch noch die gewünschte Fähre erwischt) holte ich mein Frühstück nach und überlegte, ob ich nach dem Besuch der Isle of Skye direkt zurückfahren sollte. Ich entschied mich erst einmal dagegen, obwohl ein Benutzen der vorderen Bremse nur im Notfall und unter wirklich viel Schmerzen möglich war. |
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Nach der Überfahrt fuhr ich, um nicht dem Pulk von Autofahrern von der Fähre zu folgen, erstmal auf eine kleine Straße Richtung Süden, die aber nach ein paar Meilen endete. Danach ging es wieder Richtung Norden und ich bog auf eine kleine Straße ab, die am Dunscaith Castle vorbei führte. Warum ich dort keine Fotos machte, ist mir nicht ganz klar, aber besonders groß war die Burg eh nicht. Auf der A87 fuhr ich weiter Richtung Nordwesten, bis ein kleines Schild auf das Dorf "Moll" hinwieß. Die kleine Straße, bei der man auf einer GS sicherlich besonders viel Spaß gehabt hätte, führte am Meer entlang und bot eine wunderbare Aussicht, ausserdem war auf dieser Straße nichts los. Das Dorf Moll bestand aus einem Haus, soviel dazu. Aber immerhin eine eigene Straße. ;-) | |
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Auf der A863 fuhr ich über Bracadale, Dunvegan und Carbost Richtung Portree, wo ich mir einen Zeltplatz suchen wollte. Den nördlichen Teil der Insel sparte ich mir aufgrund der Handverletzung, zumal ich die A87 als nicht besonders spannend empfand. Auf dem Zeltplatz in Portree wurde ich mit "no rain, no midges, welcome to my campsite!" begrüßt, der Platz gefiel mir auch recht gut. Dank des Windes waren Midges wirklich kein Thema, auch die zwischenzeitlich aufgezogenen Wolken entluden sich nicht über mir. Während ich duschte, wollte ein Karnickel sich offenbar an meinen Vorräten gütlich tun, denn als ich zurückkam, hoppelte es gerade aus meinem Zelt. Entweder das Zeug von mir schmeckte ihm nicht, oder ich kam rechtzeitig, bevor es etwas stibizen konnte, denn es war nix angeknabbert und so futterte das Tierchen Tannenzapfen und ließ sich kaum von mir stören, als ich zum fotografieren nah rankam. |
- Geschrieben von Richard
Tag 8, 04.06.2011: Portree - Big Sand